38 Paare aus 14 Nationen gingen bei der Weltmeisterschaft der Senioren I Standard in Sibiu (Rumänien) an den Start. Darunter auch Alexander und Laura Voges vom Grün-Gold TTC Herford. Mit dem 13. Platz verpassten sie um nur ein Kreuz das Halbfinale. Weltmeister wurden Emanuel Guidotti und Silvia Mariotti aus Italien.
Die Anreise erfolgte für die meisten Paare bereits am Freitag, obwohl das Turnier erst am Sonntag stattfand. Die 150.000 Einwohnerstadt Sibiu liegt mitten in Transsylvanien und verfügt nur über einen kleinen Flughafen. Aus Deutschland ist dieser am besten über München zu erreichen. Für Alexander und Laura bedeutet das ein Flug von Paderborn nach München, um dann weiter nach Sibiu zu fliegen.
Am Samstag hatten die Tänzer damit Zeit für ein bisschen Sightseeing. Sibiu verfügt über eine historische Altstadt mit vielen Kirchen und kleinen Geschäften. Überall in der Stadt war Werbung für den Transylvanian Grand Prix und die Weltmeisterschaften zu sehen, was zeigt, welchen Stellenwert Tanzsport in Rumänien hat. Es war auch Zeit, schon einmal einen Blick in die Halle zu werfen, die toll dekoriert und hergerichtet war. Am Samstagabend ging es dann zum gemeinsamen Abendessen mit anderen Paaren aus dem Team Deutschland, bevor es dann schon früh ins Bett ging. Am Sonntag wartete auf alle Beteiligten ein sehr langer Turniertag.
Der Turniertag startete für Laura bereits um 07:00 Uhr mit dem Styling. Die Weltmeisterschaft sollte dann um 12:30 Uhr beginnen. Zunächst gab es seitens des Veranstalters keinen detaillierten Zeitplan, später waren vier verschiedene Zeitpläne im Umlauf. Tatsächlich traten 38 Paare aus 14 Nationen dann gegen 17 Uhr zur ersten Runde der Weltmeisterschaft Senioren I Standard auf die Fläche. Alexander und Laura absolvierten die Vorrunde souverän und qualifizierten sich direkt für die zweite Runde. Bis dahin hieß es aber erst einmal wieder warten. Gegen 19 Uhr fand die offizielle Eröffnungsveranstaltung mit dem Einmarsch der Nationen statt, ein tolles Erlebnis für alle Sportlerinnen und Sportler. Die zweite Runde folgte dann gegen 21 Uhr. Alexander und Laura zeigten auch hier eine gute Leistung. Dennoch schieden sie mit Platz 13 nach dieser Runde aus. Sie verpassten das 12-paarige Semifinale dabei denkbar knapp um nur ein Kreuz. Aus Sicht des Deutschen Teams war es dennoch ein sehr erfolgreiches Turnier. Fabian Wendt und Anne Steinmann aus Berlin konnten ihren Vizeweltmeistertitel erfolgreich gegen die starke Konkurrenz aus Italien verteidigen.
“Natürlich waren wir im ersten Moment sehr enttäuscht mit dem Ergebnis”, resümiert Laura Voges nach dem Turnier. “Unser Ziel war es, das Halbfinale zu erreichen und das haben wir verpasst. Aber so ist das im Sport. Niederlagen gehören auch mit dazu.” “Wir werden das Ergebnis jetzt analysieren und schauen, was wir noch verbessern müssen”, ergänzt Alexander Voges. “Dennoch hat sich die Reise gelohnt, auch wenn es ein Turnier mit Licht und Schatten war.”
Der Schatten bezog sich dabei nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch auf die Zustände hinter den Kulissen. Während es vor dem Vorhang eine tolle Fläche, viel Deko und gute Musik gab, sah es im Backstage-Bereich anders aus. Für ca. 400 Athleten in der gesamten Veranstaltung gab es nur 2 kleine Umkleidekabinen. Die Sportlerinnen und Sportler mussten sich auf den Fluren und in den Treppenhäusern umziehen. Überall war es überfüllt und dreckig. Besonders die Sanitäranlagen ließen stark zu wünschen übrig. Das Publikum hat im toll dekorierten Saal von all dem nichts mitbekommen.
Für Alexander und Laura Voges ist das Turnierjahr mit der Weltmeisterschaft abgeschlossen. Im neuen Jahr geht es für sie Mitte Januar mit einer Deutschen Rangliste in Glinde wieder los. Auch wenn das Ergebnis auf der Weltmeisterschaft nicht optimal war, blicken die beiden dennoch positiv auf das Jahr 2022 zurück: “Das Jahr ist insgesamt sehr erfolgreich für uns gelaufen. Wir sind Deutsche Vizemeister, Platz vier der Weltrangliste und haben in zahlreichen Finalen getanzt. Wir machen jetzt ein paar Tage Pause, um dann wieder voll durchzustarten.”