35 Paare aus 14 Nationen traten in Košice, Slowakei, zur WDSF Weltmeisterschaft Senior I Standard an, darunter auch Alexander und Laura Voges vom Grün-Gold TTC Herford. Mit dem Semifinale erreichten sie ihr persönliches Ziel, auch wenn sie gerne noch ein paar Plätze weiter vorne gelandet wären.
Košice liegt im Osten der Slowakei, 1.200 km von Herford entfernt. Aus Deutschland gibt es keine Direktflüge. Flüge mit Stopp in Wien oder Prag sind teuer. Aus diesem Grund entschieden sich die Herforder, die Reise mit dem Auto anzutreten. Begleitet wurden sie dabei von Lauras Mutter und ihrem Partner. Ab Berlin ging es gemeinsam im Bulli weiter mit den Deutschen Meistern Anne Steinmann und Fabian Wendt. “Auf dem Parkett sind wir Konkurrent, neben der Fläche aber gute Freunde”, erklärt Alexander Voges. Mit einer Übernachtung in Polen erreichte die Reisegruppe Košice gut gelaunt am Samstagmittag.
Am späten Sonntagnachmittag wurde es dann ernst. Die Weltmeisterschaft startete um 17 Uhr mit 35 Paaren in die Vorrunde, darunter sechs Paare aus Deutschland. Die Leistungsdichte war in diesem Jahr besonders hoch. In der Altersgruppe ab 30/35 Jahren kommen in jedem Jahr neue “junge” Paare mit dazu.
Alle sechs deutschen Paare erreichten die dritte Runde der besten 24 Paare. Bevor diese startete, marschierten alle Paare sortiert nach Nationen zur offiziellen Eröffnungszeremonie ein. In der festlich geschmückten Halle begrüßten Offizielle und Lokalpolitiker die Sportlerinnen und Sportler. Anschließend wurde der Eid der Athleten und der Eid der Funktionäre gesprochen.
Dann wurde es ernst. 24 Paare kämpften um den Einzug ins Semifinale der besten 12 bzw. 13 Paare. Für Alexander und Laura Voges war die Vorbereitung anders gelaufen als geplant. Eine Corona-Infektion setzte die beiden drei Wochen vor der WM für 1,5 Wochen außer Gefecht. Trotz des fehlenden Trainings zeigten die beiden eine hervorragende Leistung und qualifizierten sich für das Semifinale. Damit erreichten sie ihr selbst gestecktes Ziel.
Im Semifinale konnten die beiden Herforder ihre Leistung dann noch einmal steigern. Das wurde von den Wertungsrichtern allerdings nicht belohnt. Sie schieden mit dem 11. Platz in dieser Runde aus. “Ein einstelliges Ergebnis wäre schon schön gewesen”, erklärte Alexander Voges nach dem Turnier. “Aber wir haben unsere Leistung auf die Fläche gebracht und sind damit zufrieden. Bewerten müssen das dann andere“, ergänzt Laura Voges.
Für Unverständnis bei den deutschen Fans, aber auch bei vielen Sportlerinnen und Sportlern sorgte das Finalergebnis. Die amtierenden Deutschen Meister und 5-fachen Vizeweltmeister Fabian Wendt und Anne Steinmann wurden trotz herausragender Leistung nur auf den vierten Platz gewertet.
Zurück nach Berlin bzw. Herford ging es dann an einem Stück. Auf der Fahrt blieb viel Zeit, die Ergebnisse intensiv zu diskutieren und zu verarbeiten. Nach 15 Stunden Fahrt kamen die Herforder wieder zu Hause an. “Auch wenn wir mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden sind, so eine Reise ist immer ein spannendes und bereicherndes Erlebnis”, resümiert Laura Voges.
Die beiden Herforder Sportler bereiten sich nun weiter intensiv auf die Deutsche Meisterschaft vor. Diese findet am ersten Novemberwochenende in Unterschleißheim bei München statt.
